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These 7

neue Angebote, neue Attraktionen

Bequem zugängliche Sensationen in der Natur sind bei jung und alt extrem gefragt. Touristisch weniger verwöhnte Destinationen haben dies längst erkannt und geeignete Attraktionen bezüglich Thema und Infrastruktur entwickelt.

Beurteilung der These 7:
Grindelwald ist natürlich wegen seiner atemberaubenden Landschaften im grossen wie im kleinen extrem verwöhnt. Deshalb sind Kleinode nur ganz wenigen Insidern bekannt und werden kaum touristisch genutzt. Dabei hätte es sogar in Dorfnähe Richtung Firstgebiet oder unterhalb Arvengarten im Kl. Scheidegg-Gebiet super  Möglichkeiten für Natur-Interessierte Gäste. Grindelwald könnte zum Beispiel die Themen "Wasser", "Geologie" oder "Glaziologie" verstärkt aufnehmen, die sich dem Besucher in allen erdenklichen Formen mehr oder weniger offensichtlich präsentieren. In verschiedensten Formen lassen sich diese Themen aufarbeiten und dem Gast in einem Mix aus Abenteuer und bestechender Detailschönheit zugänglich machen. Ein gutes Beispiel ist der Felix-Weg im Männlichen-Gebiet oder der geplante Wasserfallweg bei Iseltwald. Dass solche Eingriffe nur im Einklang mit der Natur realisiert werden dürfen, gilt als Voraussetzung.
 

Massnahme T7-1:
Sommerrodeln, eine geniale Sache!
Anstelle von Kufen sorgen Rollen für ein besonderes Erlebnis im Sommer. Neu entwickelte Modelle sind sogar mit einer Bremse ausgestattet. Von der Bergstation Männlichen bis Holenstein führt eine asphaltierte, verkehrsfreie Strasse bis zur Mittelstation Holenstein. Dank vorhandener Infrastruktur liesse sich hier leicht eine super Strecke für diesen leisen, emmissionslosen Sport realisieren. Durch jährliche Rennen könnte die Bekanntheit markant gesteigert werden. Einen entsprechenden Club in Grindelwald gibt es schon.


Vom Wintergerät zum Sommergerät - Rollenrodel
Rollenrodel mit Bremse

Massnahme T7-2:
Ein Lehrpfad mit Hinweistafeln erklärt an verschiedensten Orten, woher dieses Wasser kommt, weshalb es zum Beispiel diese Farbe trägt, wie die Erosion wirkt (aktuell und historisch), welche Pflanzen und Tiere gerade deswegen an bestimmten Stellen zu finden sind. Auch ein Bezug zur Klimaveränderung wäre möglich.

Massnahme T7-3:
Die kleine Schlucht oberhalb des Terrassenwegs soll im Sommer durch leicht demontierbare Stiegen und Treppen zugänglich gemacht werden. Am Ziel können sich die Besucher in einem kleinen Restaurant verpflegen und erhalten zusätzliche Detailinformationen. Der Rückweg führt ausserhalb der Schlucht auf bestehenden Wegen u.a. wieder zurück zum Ausgangspunkt. Für den Rückweg gibt es eine steilere, direktere Variante und eine eher flach abfallende, längere Variante (oder das Postauto), damit auch Besucher mit leichten Gelenkproblemen den Rundweg bewältigen können. Besonders an heissen Sommertagen, die in Zukunft häufiger vorkommen, ist der Besuch einer kühlen Schlucht sehr attraktiv. In Meiringen wird derzeit ein ähnliches Projekt realisiert, was eigentlich ein Ansporn sein könnte.
 

Massnahme T7-4:
Die Geologie von Grindelwald ist durch den Felsturz an der Eiger Ostflanke weltweit thematisiert worden. Das Thema kann zum Beispiel mit speziellen Lehrpfaden, die mit Hinweistafeln ausgestattet sind und mit Führungen dem interessierten Gast zugänglich gemacht werden.

Massnahme T7-5 (visionär) siehe nach diesen Bildern:

sichere Stiegen für durch eine Schlucht,

die miteinander verbunden sind.

Wasserfälle im Frühling werden via

Hängebrücke überquert.

Ein super Erlebnis.

auch der Erlebnisweg für die Kids.

Nach der Durchsteigung

wartet die ortstypische Verpflegung.

Fotos by Manfred Braun

Massnahme T7-5 (visionär):
Ob es sinnvoll ist, mit einem unterirdischen Schräglift und etwa 300 Millionen Franken die Fahrzeit vom oder zum Jungfraujoch um 80 Minuten zu verkürzen, kann ich nicht beurteilen. Ausser dem Zeitvorteil sehe ich nur Nachteile. Wenn der Zeitvorteil in Zukunft so wichtig sein wird, dass sich deswegen die grosse Investition lohnt, d.h. dass jährlich ein paar Hunderttausend Touristen mehr das Joch besuchen, dann wird die Rechnung aufgehen. Wenn nicht, fehlen die fehlinvestierten Mittel andernorts oder die Verluste müssen durch höhere Tarife kompensiert werden. Ich sähe eher eine nochmalige Verbesserung der bestehenden Infrastruktur (markant höhere Fahrgeschwindigkeit, noch komfortablere Wagen evt. mit Schlafgelegenheit, Doppelspurstrecken für zusätzliche Züge) und eine wirkliche Innovation, indem der ursprüngliche Plan des Guyer Zeller, nämlich die Fortsetzung der Bahn auf die Jungfrau selber. Auf 4100 m ü. M. (Rekord) könnte man eine unterirdische Bergstation in den Gipfel bauen, welche alle Besucher wie bei der Station Eigernordwand durch sichere Fenster die Aussichten aus 4100 m Höhe geniessen lässt. Von aussen wäre von der Station nichts zu sehen und damit bliebe das Bild der Jungfrau intakt. Die Fenster könnten nur an felsigen Stellen des Jungfraugipfels eingerichtet werden. Im geschlossenen System wirkt ein künstlicher Luftdruck wie auf 3000 m gesundheitlichen Problemen mit der Höhe entgegen. Die Jungfraugipfelbahn wäre eine Weltsensation, überträfe alles Bekannte im Alpenraum und wäre sicher weitaus günstiger zu realisieren als der Joch-Express.

Und trotzdem könnte die JB zwischen Lauterbrunnen und Wengen eine neue 7-Minuten-Express-Verbindung schaffen, welche nicht nur den Weg aufs Joch verkürzen täte, sondern auch den viel zahlreicheren Wengen-Pendlern einen Zeitvorteil brächte.


Copyright by Manfred Braun, Grindelwald