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These 3

Reduktion der kalten Betten

Besitzer und Dauermieter von Châlets oder Ferienwohnungen werden dank gezielten Angebotsverbesserungen animiert, viel mehr Tage und diese regelmässig übers ganze Jahr in Grindelwald zu verbringen. Flatrates zur Benützung von Dienstleistungen wirken sich ohne Ausnahme in einem erhöhten Nutzungsgrad aus.

Beurteilung These 3:
Weil der Boden insbesondere in einem Touristenort wie Grindelwald zu kostbar ist, als dass viele Wohnungen über Monate unbenutzt bleiben, braucht es ganz neue Massnahmen, die vorallem in Zusammenarbeit mit den Bergbahnen und der Gemeinde zu lancieren sind.   

Massnahme T3-1:
Jenen Gästen, welche die Kurtaxe per Saisonpauschale begleichen, soll der Bezug von Jahreskarten für fast alle Bergbahnen und Postautostrecken ermöglicht werden. Der Tarif soll bei rund CHF 800 (Erw.) und CHF 300 (Kind) liegen. Das Angebot richtet sich an Familien oder ähnlichen Lebensgemeinschaften. Von der stärkeren Nutzung der Infrastruktur werden schliesslich alle profitieren. Der Ort wirkt auch in der Nebensaison belebter und die Wintergäste werden vermehrt den Sommer schätzen lernen. Selbstverständlich sollen auch alle Talbewohner von einer Jahreskarte profitieren können. Wenn man zur Benutzung der Bahnen von einer Art Flatrate (pauschale Entrichtung) profitieren kann, fällt der Entscheid trotz einiger Wolken noch die Bergbahn zu benützen, viel leichter. Oft klärt der Himmel plötzlich und der Gast geniesst ein tolles Erlebnis, von dem er im Unterland mit Begeisterung erzählen wird. Solche Erlebnisse animieren zur Wiederholung und sind beste Werbung für neue Gäste (me-too-Effekt).  

Massnahme T3-2:
Sommersportler, welche die Bahninfrastruktur regelmässig und oft sogar mehrmals pro Tag nutzen, soll die Möglichkeit einer Saisonkarte geboten werden. Der Preis soll sich an der Hälfte der Wintersaisonkarte orientieren, da ja nur ein Teil der Infrastruktur genutzt werden kann und der Aufwand des Pistenunterhalts wegfällt. Besonders Gleitschirmpiloten werden davon profitieren und nebenbei kostenlos als Attraktion für Wanderer und ausländische Touristen dienen. Die Jungfrauregion zählt zu den schönsten Gebieten fürs Gleitschirmfliegen. Mit einem preislich attraktiven Saisonabo kann diese kleine aber wichtige Kundengruppe gefördert werden. Ob es sinnvoll wäre, ein solches Angebot auch den Downhillfahrern zu ermöglichen, kann man geteilter Meinung sein. Die Beanspruchung der Natur-(Strassen) und allfällige Kollisioinsgefahren mit (älteren) Wanderern sind wichtige Argumente, die eher negativer Art sind.

Massnahme T3-3:
Viele Besitzer und Dauermieter von Chalets oder Ferienwohnungen erhalten sehr oft Besuch aus dem Unterland. Oft agieren sie dabei als Reiseleiter, führen ihre Leute im Dorf herum und besuchen mit ihnen manchmal zum x-ten Mal die gleichen Attraktionen. Als Insider kennt man viele Details und ist oft auch ein bisschen stolz, sein Wissen seinen Besuchern zu vermitteln. Was spricht dagegen, dass solche Aktivitäten zum Beispiel durch ein günstiges Sommersaison-Abonnement honoriert und damit gefördert werden? Via Kurtaxenpauschale wäre der Kreis der Berechtigten rasch ermittelt. Betriebswirtschaftlich gesehen generieren diese Aktivitäten ein starkes Plus an Umsatz und zwar in allen Bereichen.
Siehe auch These 5.

Das Engagement von GRIWARENT ist ausgezeichnet und man kann nur gratulieren.


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