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These 2

Demografische Entwicklung

Das Durchschnittsalter in Europa, Amerika und Japan steigt in einem für die Menschheit nie gekannten Ausmass an. Ein Ende ist nicht absehbar, weil weniger Kinder noch weniger Kinder haben werden. Die Folgen spüren wir mit jedem Jahr stärker.

Beurteilung These 2:
Wenn der Altersdurchschnitt der grössten Kundengruppe rasch ansteigt, verändern sich die Möglichkeiten und Bedürfnisse. Das Angebot muss komfortabler und leichter werden. Die neue ältere Kundschaft ist im Schnitt solvent und gibt das Geld auch aus. Reisestrapazen vertragen ältere Menschen weniger gut. Anspruchsvolle Wanderwege mit starkem Gefälle verlieren an Attraktivität. Der Anteil an Menschen mit Gelenkproblemen (teilweise gewichtsbedingt) nimmt enorm zu. Deshalb sind Rundwege ohne grosse Höhenunterschiede gefragt. In Kombination mit der Klimaerwärmung vertragen ältere Menschen grosse Hitze weniger gut und suchen Erholung zunehmend in attraktiven Bergregionen. Aus denselben Gründen wird der Thunersee-Rundweg mit Hängebrücken erschlossen -> Link.

Massnahme T2-1:
Das Wandernetz ist bereits extrem gut ausgebaut und soll an die sich verändernden Bedürnisse angepasst werden. Dazu einige Vorschläge mit Fokus auf die demografische Veränderung, wovon jedoch alle Gäste profitieren werden:
-> Niveau Lütschine: Entlang der Lütschine bis Schwendi soll beidseitig ein durchgehender Gehweg (Promenade, Spazierweg) geschaffen werden. Bestehende Winterbrücken sollen auch im Sommer geöffnet werden. Schattenspendende Bäume säumen den Weg. Der scheussliche Schuppen neben der Station Grund wird abgeräumt.



-> Niveau Höhenweg 2000:
Wenn wenige Lücken geschlossen werden, ist ein gigantischer und weltweit einmaliger Rundweg möglich. Durch eine Hängebrücke im Bereich unterer Grindelwaldgletscher könnte der Eigertrail mit dem Pfingsteggweg verbunden werden. Ebenfalls durch eine Hängebrücke über den oberen Grindelwaldgletscher kann die Verbindung Rest. Milchbach - Alte Wetterhorn-Aufzug-Bergstation realisiert werden. Davon wird auch die Glecksteinhütte profitieren.

Die alte Bergstation des Wetterhornaufzugs soll in eine Bergbeiz im Stil vor 100 Jahren mit kleinem Museum umfunktioniert werden. Der Weg Richtung Undere Lauchbüehl (Grosse Scheidegg) ist auszubauen, damit er gefahrloser begangen werden kann.


Entwicklung Sommerangebot Firstgebiet:

-> Niveau Höhenweg 3000:
Der Oberjoch-Sessellift muss für den Transport von Fussgängern nachkonzessioniert werden (So wie am Schiltgrat). Mit einem 250 m langen Tunnel von der Bergstation Oberjoch unter dem Widderfeldgrätli hindurch ins Hiendertellti könnte das dahinter liegende Karstgebiet, die beiden Seen Hagelseewli und Hexeseeweli sowie die Wart und damit der einfach zu besteigende Wildgärst direkt von der First aus erschlossen werden. Der extrem steile und für viele Leute beschwerliche Weg neben dem Blaugletscherli könnte umgangen werden. Ein in wenigen Stunden absolvierbarer Höhenweg in einer atemberaubenden Gegend mit Bachsee, Hagelseewli, Blick Richtung Brienzersee und via Hindertellti, Tunnel, Oberjoch zurück auf First. Oder rasch via Oberjoch, Tunnel, Häxeseewli hinauf zur Wart inkl. Tuchfühlung mit dem Blaugletscherli, evt. Gipfelerlebnis Wildgärst wäre schon für sich selber ein absolutes Highlight im Berner Oberland. Ein solcher Verbindungstunnel bietet auch Schutz und im Winter könnten die Tourenfahrer davon profitieren (falls hier nicht der Wildschutz Priorität geniesst). Der Tunnel könnte nur durch eine ausserordentliche Ausnahmebewilligung erstellt werden, weil er sich im Jagdbanngebiet befände. Weitere Attraktionen wie eine Devil-Cart-Piste Oberjoch wäre deshalb noch schwieriger zu realisieren.

(Tunnel-Darstellungen siehe bei den Bildern weiter unten)

Massnahme T2-2:
Meiner Meinung nach wird das Sommergeschäft weiter zunehmen, weil immer mehr (ältere) Menschen die extreme Hitze in Südeuropa weniger vertragen und deshalb froh sind, zum Beispiel in Grindelwald auch im Hochsommer dank der nächtlichen Abkühlung angenehmen Schlaf zu finden. Diese günstige Art von Wellness gilt es stärker zu vermarkten.

Massnahme T2-3:
Eine möglichst durchmischte Kundschaft bezüglich Herkunft und Altersklassen wirkt sich positiv auf die Gesamtattraktivität aus. Extreme Beispiele aus Spanien (haufenweise sturzbetrunke Junge in Mallorca - praktisch nur noch ältere Menschen in Denia) zeigen, welche Fehlentwicklungen eintreten können. Junge und ältere Menschen sollen sich gleichermassen wohlfühlen. Wobei ältere Menschen nicht penetrant als "ältere Menschen" behandelt werden wollen. Viel mehr soll das an junge oder "jungalte" ausgerichtete Angebot mit kleinen Komfortverbesserungen älteren Menschen zugänglich gemacht werden. Die Massnahmen betreffen den Ausbau des Hotelangebots, der Wanderwege und dem Winterangebot (niveaufreier Einstieg bei Bergbahnen, Schutzhauben, höhere Pistenqualität, Eliminierung von Steigzonen auf Pisten).

Massnahme T2-4:
Unter der 40-plus-Generation gibt es immer mehr Gäste, welche die Bergbahn im Sommer wegen Hüft- oder Knieproblemen primär für die Talfahrt benützen. Walkerinnen und Walker (Nordic Walking) benützen nach dem sportlichen Aufstieg für die Talfahrt die Bahn. Auch Gleitschirmpiloten sollen bei kritischen Verhältnissen mit Vorteil die sichere Fahrt ins Tal wählen. Hier fehlt heute ein spezielles Angebot der Bergbahn, welche diese Sportlergruppen mit einem ermässigten Tarif unterstützt.

Massnahme T2-5:
Gerade weil die alte Bergstation des Wetterhornaufzugs auf einem neuen, attraktiven Rundweg liegt, könnten die noch bestehenden Gebäudeeinheiten restauriert, mit einem einzigartigen Museum versehen zu einem Bergbeizli umfunktioniert werden.
2007 vor 100 Jahren, genau im Herbst 1907 nahm die erste Luftseilbahn, eben dieser Wetterhornaufzug, den Testbetrieb auf. Das Heimatmuseum zeigt anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der offiziellen Betriebsaufnahme eine Ausstellung. Dass ich mit meinem Vorschlag nicht allein bin, zeigt der Verein zur Wiederherstellung des Wetterhornaufzugs. www.wetterhornbahn.com 
Link Jungfrau-Zeitung


Blick zum Faulhornsattel

Vom Hagelseeli zum Pass Wart,
links Wildgärst, rechts Schwarzhorn, Chrinne, Grossenegg

Wegweiser unterhalb der Wart

Chrinne
hier fehlt der Tunnel zur sicheren Verbindung zur First

Blick zurück zum Häxeseeli, links Grossenegg

auf der Wart, rechts Nordwand des Schwarzhorn

Wildgärst von der Wart aus

Blaugletscherli von oben (Wart)

steiler Weg hinab übers Blaugletscherli

Zwischen Blaugletscherli und Grosse Scheidegg

Höhenweg Grosse Scheidegg - First
Abzweigung rechts Richtung Wart, Wildgärst

Richtung Grosse Scheidegg

Panorama von der Grossen Scheidegg aus Richtung Westen

Oberjoch-Tunnel - Profilsicht by Swissmap online

Oberjoch-Tunnel für Wanderer und evt. Skitourengänger
Sicht von oben (by Google Earth)

Oberjoch-Tunnel
Sicht von Norden (by Swissmap online)


Wetternornaufzug ost (Modell Verkehrshaus Luzern)

Wetterhornaufzug süd (Modell Verkehrshaus Luzern)

Wetterhornaufzug west (Modell Verkehrshaus Luzern)

Wetterhornaufzug Antrieb Bergstation

  Kabine

Ein Modell finden Sie auch beim Hotel Wetterhorn, Grindelwald

alle Fotos by Manfred Braun
spezielle Ansichten by Google Earth

 


Copyright by Manfred Braun, Grindelwald