Y-Projekt Archiv
19.12.2012 Das V-Projekt ersetzt das Y-Projekt:2 separate Gondelbahnen!
19.12.2012 Nach monatelangem Stillschweigen: Einstellung Y-Projekt
14.08.2011 Bergschaften sind gegen das Y-Projekt der JB
25.08.2011 Warum Bergschaft Itramen gegen Y-Projekt der JB ist
16.08.2011 UY-Projekt: Kessler stellt sich Bevölkerung Grindelwalds
Die
Anwesenden im vollen Kongress-Saal von Grindelwald erfuhren von Urs
Kessler vor allem was "ihm wichtig" war. Fast jeder seiner Sätze begann
mit "was mir wichtig ist...". Was den Einheimischen wichtig ist, schien ihm wohl weniger wichtig zu sein. Doch nun zum Inhaltlichen:
Die
Vorteile für das Y-Projekt liegen auf der Hand und leuchten ein. Alfred
Seiler ist wohl nicht der einzige, dem ein "Gheich" mitten durch den
Schattwald (ein Heiligtum für die Grindelwalder) missfallen täte. Die
gleiche Diskussion gab es schon vor fast 40 Jahren als die GGM geplant
worden ist. Ich fände es auch schade, den Gummi-Lift später nicht mehr
zu ersetzen. Ob die Kapazität später mal reichen wird, ohne Wartezeiten
von der Mittelstation ins Gebiet der Kl. Scheidegg zu wechseln stelle
ich in Frage. Höchstens die Skilifthasser werden die Streichung des
Tschuggen-Skilifts begrüssen. Für mich ist es jedes Mal ein
unbeschreibliches Erlebnis, mit diesem Skilift sanft und leise durch den
tiefverschneiten Wald gezogen zu werden. Eine Gondel vermittelt nicht
annähernd dieselbe Authentizität.
Laut Kessler soll sich GGM
soll sich an der Finanzierung der Y-Bahn mit 26 Mio beteiligen und
anschliessend einen Teil des Betriebs übernehmen. Aus meiner Sicht es
reine Taktik. Wenn mal die Y-Bahn steht, könnte man sich die Kosten zur
Aufrechterhaltung der kotierten GGM samt VR und allen weiteren Organen
sparen. Die GGM will den Vorschlag bis Ende 2011 prüfen. M.E. überlebt
die GGM nur, wenn sie ihre neue Gondelbahn raschestmöglich baut. Auf der
anderen Seite ist es fraglich, wieviel die GGM noch selber bestimmen
kann. Seit Ende 2010 werden regelmässig grössere GGM-Aktienpakete
aufgekaut. Am 22.08.11 war die GGMN-Aktie sogar Tagessieger an der
Schweizer Börse. Wer weiss wer dahinter steckt.
Dass die JB bis
heute auf eine BOB-Rothenegg-Station verzichtet hat, liegt eher darin,
eine Abwanderung des Gästestroms zur GGM zu verhindern. Andere Argumente
wie Fahrplanprobleme sind reine Ausreden. Hier wäre mehr Offenheit am
Platz. Man hätte Verständnis dafür.
Dass die JB gerne einen
Grossteil der mit der Car-Armada anreisenden Tagesgästen selber beherben
möchte, ist verständlich. Mit einem eigenen 500-Betten-Resort könnte
dies die JB effizient bewerkstelligen. Je nach möglicher
Gebührenregelung wäre selbst das Parkhaus eine rentable Cashcow.
Inspiriert durch eine Uebernachtung in Grindelwald könnten
Europatouristen beschliessen, auch mal länger in der Jungfrauregion
Ferien zu machen. Davon würden besonders die traditionellen Hotels
profitieren.
Eigentlich sollte man froh sein, dass ein
heimisches Unternehmen wie die JB aus eigener Kraft (Bahn) und mit
Investoren (Resort) rund 100 Mio im Tal investieren will. Schon nur ein
Blick ins Haslital zeigt, dass es auch andere Realitäten gibt. Wenn es
der JB gelingt die Bergschaften umzustimmen, die GGM ihr Projekt aufgibt
und sich der JB anschliesst, bleibt noch die Frage wie ProNatura zum
Projekt steht. Noch etwas: Wird die GGM abgebaut, muss über eine
Verlängerung der Sesselbahn Läger bis Holenstein diskutiert werden.
Denkbar wäre auch die bestehende Männlichen-Sesselbahn durch eine neue
von Holenstein bis unter den Männlichengipfel zu ersetzen.
Am
Schluss baut vielleicht die JB ihre Gondelbahn vom Grund auf die Kl.
Scheidegg und die GGM ersetzt am gleichen Ort die alte Gondelbahn gegen
eine neue. Geld scheint ja genug da zu sein.
Bevor man in
Interlaken denkt, dass der Fortschritt primär vom Erstellen solcher
Grossanlagen abhängt, sollte erst mal das bestehende Potenzial
entwickelt werden. Ich denke vor allem an den Sommertourismus:
Durchgehende beidseitige Promenade an der Lütschine, Ausbau der
Höhenwanderwege inkl. Ueberwindung der beiden Gletscherschluchten mit
Nepal-Hängebrücken, Neulancierung der Bergstation des ehemaligen
Wetterhornaufzugs mit Bergbeizli und Museum, interessantes Tarifkonzept
für Einheimische und Dauergäste, Sommerbetrieb des Lauberhornlifts mit
neuem Gipfelrestaurant, marketingmässige Nutzung der
Grantourismo-Strecke* im Gebiet Fallboden/Kl.Scheidegg/Wixi,
MTB-Downhill-Strecken auf Kl. Scheidegg einrichten und schliesslich die
Ruinen auf der Kleinen Scheidegg abräumen. Kosten: ca. 10 Mio. Bei
diesen Projekten könnten sich auch die Gemeinden vermehrt engagieren.
*Grantourismo
ist eines der bekanntesten Playstation-Computerspiele, das weltweit von
Millionen gespielt wird. Eine der virtuellen Streckeen heisst EIGER und
spielt in der Umgebung der Kleinen Scheidegg. Beispiele: Strasse Rally1 Rally2 Rally3 GT-Fans finden aktuell keinen Hinweis im Original-Gebiet, unglaublich !